- Materia medica in Form von Steckbriefen mit 83 Arzneiwesen
- 520 Seiten
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Mit diesem Buch soll versucht werden, wichtige Lücken in der Homöopathie zu schließen. Von den Grundlagen der Homöopathie ausgehend, wird hier dem Homöopathen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, denn er ist ein wesentlicher Faktor in der homöopathischen Behandlung und bei der Begleitung des Patienten.
Das Ähnlichkeitsgesetz nach Hahnemann dient als Ausgangsbasis für das in diesem Buch beschriebene Resonanzgeschehen als Teil eines Lebens-, Natur- und Beziehungsgesetzes. Wobei sowohl der Therapeut als auch die Arznei in Resonanz mit dem Patienten stehen.
Die Arznei nimmt zwar eine wichtige Rolle ein, aber erst durch das Verständnis, dass ein Arzneiwesen nicht nur allein Symptome produzieren und heilen kann, sondern dass in ihm auch das Potenzial für einen Erkenntnisschritt liegt und somit für eine dauerhafte Veränderung zur Verfügung steht, kann der Therapeut einschätzen, wie er den Patienten begleiten und unterstützen kann.
Dabei ist es hilfreich, wenn er durch seine individuelle Wahrnehmung diese Resonanz spüren kann und bereit ist, Wege außerhalb seiner Muster einzuschlagen. Als Hilfe für ihn wie auch für seine Patienten dient das Verständnis der Resonanz und die Möglichkeit, durch Schattenarbeit Verborgenes sichtbar zu machen.
Dieses Buch umfasst einen Theorieteil, indem die wesentlichen Aspekte für diese Erweiterung der Homöopathie nachvollziehbar erklärt werden, sowie eine Materia medica in Form von Steckbriefen mit 83 Arzneiwesen.
Für den, der als Homöopath über das Repertorisieren und Verordnen von Arzneien als alleinige Möglichkeit zur Heilung hinausschauen und wachsen möchte, für den ist dieses Buch absolut lesenswert.
Inhalt:
Allgemeines
Theorie
Resonanzprinzip und Homöopathie
Steckbrief folgender Arzneimittel:
Aconit
Adamas
Agaricus
Ambra
Anacardium
Apis
Aranea
Argentum metallicum
Argentum nitricum
Arnika
Arsen
Astacus
Aurum
Aurum muriaticum
Barium carbonicum
Belladonna
Borax
Brom
Bryonia
Bufo
Calcium carbonicum
Calcium phosphoricum
Cannabis indica
Cantharis
Capsicum
Carbo animalis
Corbo vegetabilis
Carcinosin
Causticum
Chamomilla
China
Cicuta
Cina
Cocculus
Conium
Crotalus horridus
Cuprum
Ferrum
Ferrum phosphoricum
Fluoricum acidum
Gelsemium
Graphites
Hepar sulfuris
Hura
Hyoscyamus
Ignatia
Kalium carbonicum
Lac caninum
Lachesis
Lilium tigrinum
Lycopodium
Mandragora
Medorrhinum
Mercurius solubilis
Naja tripudians
Natrium carbonicum
Natrium muriaticum
Natrium sulfuricum
Nitricum acidum
Nux vomica
Opium
Palladium
Petroleum
Phosphor
Phosphoricum acidum
Platin
Psorinum
Pulsatilla
Rhus toxicodendron
Schokolade
Scorpio
Sepia
Silicea
Staphisagria
Stramonium
Sulfur
Syphilinum
Tarantula hispanica
Thuja
Tuberkulinum
Valerianum
Veratrum album
Vipera berus
Schattenarbeit
Nachtrag: Antidote, Ernährung
Literatur
Allgemeines:
Bei den Steckbriefen im Buch liegt der Schwerpunkt auf den emotionalen Symptomen. Dabei wurde darauf geachtet, wie sich die Veränderungen am Menschen entwickeln können.
Wir sehen bei Anacardium z.B., dass die Kinder oder Erwachsenen zunächst eher zurückgezogen und schüchtern sind, später aber sich dann aggressive Symptome zeigen und ein voll ausgeprägtes Krankheitsbild am Schluss in Form von Wahnideen (glaubt der Teufel sitzt ihm im Nacken) zu erkennen ist. Außerdem kennen wir von einigen Arzneien eine sogenannte hypotone und eine hypertone Symptomausprägung.
Bei Anacardium z.B. im hypotonen Zustand erleben wir sowohl die Kinder wie auch die Erwachsenen als ruhig und kontrolliert. Es gibt keine Wutausbrüche sie sind leicht mit anderen "sanften" Arzneien zu verwechseln sind. der hypertone Anacardium-Patient zeigt eher, von Anfang an die klassisch bekannten Symptome von Zerstörungswut oder auch der Lust andere zu quälen. Beide Ausgangszustände können sich aber auch bis hin zur voll ausgeprägten Anacardium-Krankheit mit den bekannten Wahnideen entwickeln.
Beim Absatz für die Kinder befindet sich meist ein in Klammern gestellter Großbuchstabe (M). Diese steht für die häufiger vorkommende primäre Ausrichtung der Kinder, im Allgemeinen bis zur Pubertät. Diese Zuwendungsausrichtung ist natürlich nicht zwingend und sie wechselt auch bei umgekehrter Rollenverteilung. Dieser Hinweis dient dazu, dem Behandler eventuell die Möglichkeit aufzuzeigen, welche Person in der Familie für das Kind tragender ist. Es kann sinnvoller sein während der Begleitung des Kindes in der Behandlung eher mit der zentraleren Person zu sprechen und zu arbeiten (siehe Patientenbegleitung von Kindern, S. 30).
(M) Mutterbezogen, (V) Vaterbezogen, (G) gegengeschlechtlicher Bezug, (F) Familienbezogen, (K) kein besonderer Bezug zu einem der Eltern, wegen ihres großen Unabhängigkeitsverlangen.
In den jeweiligen Abschnitten spreche ich oft von der Frau oder dem Mann, oder von z.B. Mutterlosigkeit oder Vaterlosigkeit. Diese Rollenzuordnung sollte nicht als zwingend und starr betrachtet werden. Vielmehr sind damit die weiblichen oder männlichen Aspekte sowie das Mütterliche und Väterliche gemeint. In der heutigen zeit kann es durchaus zu Rollenveränderungen kommen und eine Mutter eher den väterlichen Part ausüben (z.B. eine Arsen-Frau-Mutter trägt mehr die männliche Struktur in die Familie, während ein Pulsatilla Mann-Vater mehr den weichen Part übernimmt).
Mutter-oder Vaterlosigkeit bedeuten im allgemeinen, dass entweder derjenige gar nicht anwesend ist, oder trotz Anwesenheit sich nicht in die Familie eingibt, entweder weil er keine Lust hat, mit sich selbst beschäftigt ist oder krank ist (z.B. Depression).
Wenn Krankheitsnamen oder Symptome in eckigen Klammern (Diphtherie) stehen, dann deswegen, weil ich die Erwähnung wichtig finden, aber selbst über keine Erfahrung bei der Behandlung verfüge und auch persönlich niemanden kenne der diese Symptome bei einem Patienten gesehen oder die Krankheit erfolgreich behandelt hat. Auch wenn diese Symptome oder Krankheiten immer wieder in allen möglichen homöopathischen Büchern Erwähnung finden, bin ich doch vorsichtig, weil ich zum einen weiß, wie gerne Autoren einfach von anderen abschreiben und wie unwahrscheinlich es mir scheint, dass eben diese Autoren jemals mit diesen Erkrankungen in Berührung gekommen sind. So zweifele ich z.B. daran, dass irgend einer in Deutschland praktizierender Homöopath zur heutigen Zeit jemals einen oder mehrere Fälle von Diphtherie behandelt hat. Zum Einen ist diese Krankheit extrem selten geworden und zum Anderen würde ein an Diphtherie Erkrankter kaum in einer Praxis auftauchen wo ausschließlich mit Homöopathie behandelt wird. Trotzdem gibt es diese Hinweise und auch Erfahrungen und deswegen erscheinen sie mir erwähnungswert. Es ist aber meine Absicht in den Steckbriefen möglichst nur das zu erwähnen, was ich selbst erlebt oder aus zuverlässiger Quelle bestätigt bekommen habe. Andererseits können Infektionskrankheiten auch noch lange nach ihrem objektiven Verschwinden energetisch nachwirken und somit ist der Hinweis auf diese Erkrankung bei einer Arznei auch so zu verstehen, dass diese eventuell auch im Sinne einer Ätiologie, also als Folge einer Diphtherie eingesetzt werden kann.
Im Abschnitt Potenzial werden die Wege in die Krankheit und der Weg aus der Krankheit kurz umrissen.
Der z.B. anfängliche Satz: "Mit Arsen kam die Pflicht in die Welt" erklärt sich aus der Wesenhaftigkeit und dem Archetyp der Arznei.
Der Begriff Archetyp (von altgriechisch arche, Beginn, Anfang und Vorbild, Skizze) verweist in der philosophischen Verwendung zuerst auf Platon und seinen Begriff der Idee, der damit die metaphysische Wesenheit meint, an der die sinnlich wahrnehmbaren Dinge teilhaben. Nach Platon ist die Idee bzw. die abstrakte, metaphysische Gestalt das Wahre, da sie allein ewig, identisch und vollkommen ist.
Als Archetyp, bezeichnet die Analytische Psychologie die dem kollektiven Unbewussten zugehörig vermuteten Grundstrukturen menschlicher Vorstellungs- und Handlungsmuster. Das Wort bedeutet etwa "Ur- oder Grundprägung".
Archetypen sind definiert als psychische (auch psychophysische) Strukturdominanten, die als unbewusste Wirkfaktoren das menschliche Verhalten und das Bewusstsein beeinflussen. Insofern verfügen alle Wesenheiten (auch die Arzneistoffe) über eine Grundstruktur. Diese stehen in Beziehung zu den ähnlichen Wesensanteilen im Menschen. An ihnen kann man auf einfache Weise einen wesentlichen Anteil der Sinnhaftigkeit des Individuums erkennen. Sie sind immer neutral. Nie Gut oder Böse, nie destruktiv oder konstruktiv. Allein die Entscheidungsmöglichkeiten auf welche Weise dieser Mensch das Potenzial, die Möglichkeiten einsetzt, bildet die Wirkungskraft nach außen und können gut oder schlecht für ihn selbst und seine Umwelt sein.
Wir gehen davon aus, dass sich durch die Gestaltungsmöglichkeiten des Menschen in ihm dieser Archetyp gebildet hat und im Außen seinen Niederschlag, in form einer Wesenheit eines Steffes, einer Pflanze oder Tier usw. gefunden hat (Resonanz). Einfach ausgedrückt ist das Element Arsen die stoffliche Form des dem Menschen innewohnenden Archetyps der Pflicht.