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Hahnemann, Samuel Dr. med.: 
Die Krankenjournale Hahnemanns

Artikelnr.: Die Krankenjournale Hahnemanns
Zustand: Buchpreis gebunden
 69,90
  • 749 Seiten

Ute Fischbach Sabels Untersuchung aller 55 noch erhaltenen Krankenjournale gibt einen umfassenden Einblick in Hahnemanns Praxis.
Die Autorin nähert sich unvoreingenommen ihrem Gegenstand und nimmt den Leser auf eine spannende Entdeckungsreise in die therapeutische Praxis des Begründers der Homöopathie sowie in die Weiterentwicklung von Hahnemanns Denken mit.

Diese bislang einzigartige Gesamtschau von Hahnemanns Praxis ist eingebettet in die Geschichte seines Nachlasses, der heute im Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM) in Stuttgart liegt. Dazu gehören Zeugnisse wichtiger Weggefährten und Schüler, aber auch die umfangreiche Korrespondenz  mit Patienten.
Hahnemanns Anamnesen und seiner Bewertung der Symptome hinsichtlich der Arzneimittelwahl ist ein eigenes Kapitel gewidmet, dem sich eine Zusammenstellung seiner Verordnung anschließt.
Auch die Frage nach der Entwicklung seiner Potenzierung bis hin zu den Q-Potenzen wird neu beleuchtet.
Am Ende muss dennoch Vieles offen bleiben, weil die Quellen schweigen. Nicht zuletzt wirft Fischbach Sabels akribische Auswertung der Krankenjournale neue Fragen auf - ein Indiz dafür , wie wichtig weitere Transkriptionen und Forschungsarbeiten sind.

"Die Liebe ist es, die die Kunst lehret und außerhalb derselbigen wird kein Arzt geboren. (...).
Im Herzen wächst der Arzt, aus Gott geht er, des natürlichen Lichtes der Erfahrenheit ist er. Nirgend ist, wo große Liebe vom Herzen gesucht wird, größere als im Arzt."
Paracalsus (1493-1541)

Inhaltsverzeichnis

1.          Der Nachlass Samuel Hahnemanns...Seite 1 bis 26
1.1        Geschichte des Nachlasses: Von Köthen über Paris nach Stuttgart
1.1.1     Von Köthen nach Paris
1.2.2     Von Paris nach Deutschland
1.2.3     Richard Haehl
1.1.4     Robert Bosch Stiftung und Institut für Geschichte der Medizin

1.2        Nachlass im Institut für Geschichte der Medizin
1.2.1     Krankenjournale
1.2.2     Gebunde Schriften (Bestand G und R)
1.2.3     Hahnemanns eigene Exemplare (Bestand G und H/e)
1.2.4     Briefe und Schriften von Hahnemann
1.2.5     Gegenstände

1.3        Weitere Gegenstände von Hahnemann
1.3.1     Köthen
1.3.2     Weitere Orte

1.4        Literatur über Hahnemann und seinen Nachlass
1.4.1     Biographien
1.4.2     Veröffentlichungen über bestimmte Patienten oder deren Briefwechsel
1.4.3     Sozialhistorische Werke

2.          Krankenjournale...Seite 27  bis 144
2.1        Bescheibung der Krankenjournale
2.2        Deutsche Krankenjournale
2.3        Französische Journale

3.            Allgemeine Daten... Seite 145 bis 196
3.1        Patienten
3.1.1     Geschlecht
3.1.2     Alter
3.1.2     Soziale Schichten
3.1.4     Herkunft/Wohnort

3.2         Arten der Konsultationen
3.2.1     Persönliche Konsultationen
3.2.2     Schriftliche Konsultationen

3.3         Krankheitsspektrum

3.4         Honorare
3.4.1      Zahlungsarten
3.4.2      Löhne und Nahrungsmittelpreise

3.5         Ärzte die in den Journalen erwähnt werden

3.6         Behandlung von Tieren

4.            Anamnese... Seite 197 bis 302
4.1        Patienten
4.1.1     Erstvisiten
4.1.2     Briefliche Erstvisiten

4.2.      Folgevisiten
4.2.1     Folgevisiten bei persönlicher Konsultation
4.2.2     Folgevisiten Briefliche Folgekonsultationen

4.3.      Abwägung der Symptome
4.3.1     Gemütssymptome
4.3.2     Schlaf und Träume
4.3.3     Appetit, Durst und Konsum von Stimulanzien
4.3.4     Stuhlgang, Stuhl, Hämorrhoiden
4.3.5     Schweiß
4.3.6     Sexualität
4.3.7     Andere Symptome

4.4       Schmerzen

4.5       Untersuchung des Patienten
4.5.1     Körperliche Untersuchung
4.5.2     Allgemeine Beobachtungen

4.6       Repertorisierung während der Konsultationen

4.7       Vollständige Konsultationen einiger Patienten

5.          Behandlungen... Seite 303 bis 566
5.1        Arzneimittel

5.2        Schwer zu interpretierende Mittel

5.3        Placebos, Vehikel und Antidote
5.3.1     Placebos
5.3.2     Vehikel
5.3.3     Antidote

5.4        Verordnungen
5.4.1     Krankenjournale D2-D5
5.4.2     Krankenjournale D6-D16
5.4.3     Krankenjournale D17-D22
5.4.4     Krankenjournale D23-D38
5.4.1     Französische Journale 1835 - 1843 

5.5        Andere therapeutische Maßnahmen
5.5.1     Diätetische und hygienische Maßnahmen
5.5.1.1     Kaffee und Tee
5.5.1.2     Alkohol
5.5.1.3     Tabak
5.5.1.4     Nahrungsmittel und Gewürze
5.5.1.5     Lebensstil
5.5.2     Elektrizität oder Galvanismus
5.5.3     Mesmerismus
5.5.4     Magnetismus
5.5.5     Äußerliche Anwendungen
5.5.5.1     Wasser
5.5.5.2     Salben, Balsame und andere Topika
5.5.5.3     Pflaster oder Kompressen
5.5.6     Andere Maßnahmen
5.5.7     Therapeutisches Gespräch mit den Patienten

6.            Beobachtungen an den Patienten... Seite 567 bis 630
6.1         Arzneimittel
6.2         Prüfungssymptome von Patienten
6.1         Fall des Barons von Brüggen (Erbe von Menden im Kurland)

7.            Zusammenfassung... Seite 631 bis 634

8.            Anhang... Seite 635 bis 734
Anhang A
A.1     Verhandlungen mit Sophie von Bönninghausen und erste Versuche,
           den Nachlass Hahnemanns zu kaufen.
A.2     Beschreibung der Hinterlassenschaft Hahnemanns aus Darup

Anhang B
B.1     Brief von Hahnemann an von Böninghausen
B.2     Haehl über die Q-Potenzen in der letzten Zeit Hahnemanns

Anhang C: Brief von Everest an Luther

Anhang D
D.1     Verordnungen von D7 bis D15
D.2     Tabelle der Verordnungen des Patienten Wezel in D16
D.3     Verordnungen von D17 bis D21
D.4     Verordnungen von D23 bis D38
D.5     Zusammenfassung der Behandlungen von zwei Patientinnen
            in den französischen Journalen

9.          Quellen, Abkürzungen, Verzeichnisse... Seite 735 bis 749
9.1        Quellen und Literatur
9.1.1     Ungedruckte Quellen (IGM)
9.1.2     Gedruckte Quellen und Literatur
9.1.3     Konsultierte Webseiten

9.2         Abkürzungen und Maße
9.2.1     Abkürzungen und Zeichen
9.2.2     Maße und Entsprechungen

9.3         Verzeichnisse
9.3.1     Abbildungsverzeichnis
9.3.2     Orts-, Personen- und Sachindex

Vorwort

Das Vorwort eines Buches zu schreiben, erscheint mir eine der schwierigsten Aufgaben, zumal im Bewusstsein, dass es normalerweise der am wenigsten gelesene Teil der wissenschaftlichen Werke darstellt. Deshalb möchte ich mich so kurz wie möglich fassen und nur einige mir wichtig erscheinende Aspekte ansprechen.
Ähnlich wie vielleicht viele Studenten der Homöopathie, hätte auch ich mir von Anfang an gewünscht, direkt in die Praxis Hahnemanns hineinschauen zu können.
Wir verfügen über die theoretischen Schriften, die wir alle mit mehr oder weniger Verständnisschwierigkeiten im Großen und Ganzen gelesen haben. Diese Werke sind das Endprodukt, oder besser gesagt das vorläufige Endprodukt, eine Tatsache, die die sechs Auflagen des Organons Hahnemanns belegen. Jede Auflage stellt eine Weiterführung seiner Erfahrungen und Experimente dar. Deshalb vergingen bis zum Erscheinen der neuen Auflage immer mehrere Jahre. Dadurch entstehen aber viele Fragen:
- Wie haben Erfindungen und Experimente in der Praxis ausgesehen?
- Wie kam er zu der Entwicklung der verschiedenen Konzepte und Potenzen?
- Hat er seine Ideen auch am Patienten angewendet?
und Ähnliches mehr.
Aus diesem Grunde begab ich mich vor mehr als 20 Jahren in das Institut für Geschichte der Medizin (IGM) in Stuttgart, um an dem Projekt teilzunehmen, alle Krankenjournale zu transkribieren. Ich war (bin) überzeugt, das das praktische vorgehen Hahnemanns uns mindestens genauso viel zeigen kann, wie seine theoretischen Werke, und es uns sogar zu einem besseren Verständnis der Entwicklung der Grundlagen der Homöopathie verhelfen kann. Als ich mi der Transkriptionen des Krankenjournals D34 (1830) begann, gab es schon die Transkriptionen von Heinz Henne (D2-D4) und Helene Varady (D5).

Viele Jahre sind seit meiner Doktorarbeit vergangen. 2012 besucht eich erneut das IGM in dem Gedanken, dass mittlerweile das Gesamtprojekt beendet sei, um eine Übersichtsarbeit über alle Krankenjournale für die spanischsprechende Welt zu schreiben. Leider was das Projekt unterbrochen worden und wenn sich nicht mehr freiwillige Kandidaten bereit finden, werden keine weiteren Tagebücher transkribiert.

Dies bewog mich dazu, alle 55 noch erhaltenen Krankenjournale zumindest stichprobenartig durchzulesen. Das Ziel ist nicht, endgültige Antworten auf alle Zweifel zu finden (was sicherlich unmöglich ist), sondern einfach zu erfahren, wie Hahnemann im Laufe der Zeit in seiner Praxis vorgegangen ist. Mit Absicht habe ich Interpretationen und Urteile vermieden. Ich möchte den Leser einladen, mich auf der Entdeckungsreise der Arbeit und praktischen Entwicklung Hahnemanns zu begleiten, und sich, ebenso wie ich mir, Fragen zu stellen. Es ist der Weg von dem Nichtverständnis, warum er in einem bestimmten Fall dieses oder jenes Mittel verschreibt, oder warum er ein gewisses Symptom für wichtig im Gegensatz zu einem andern erachtet, hin zu der Erkenntnis und Bewunderung der immensen Forschungsarbeit, die dieser Mann sein ganzes Leben geleistet hat, und der praktischen Vorgehensweise in den schwierigen Fällen, die er zu behandeln hatte.
Demzufolge endet dieses Buch absichtlich nicht mit abschließenden Resultaten oder Bewertungen, wie es in dieser Art Werke sonst für gewöhnlich der Fall ist. Der Leser, der mich auf dieser Reise begleitet, muss sich seine eigene Meinung bilden.
Außerdem ist eine solche Endbewertung  absolut unmöglich, solange nicht alle Journale transkribiert sind. Ich habe zwar alle Journale eingesehen, mich bei der Darstellung aber hauptsächlich auf die transkribierten 13 gestützt. von daher werden mit Sicherheit einige vielleicht wichtige Details unberücksichtigt bleiben.
Die (handschriftlichen) Originaltexte stellen eine doppelte Schwierigkeit dar. Auf der einen Seite ist die Schrift nicht immer leserlich und zudem sehr klein. Hahnemann verwendete außerdem viele Abkürzungen, alchemistische Zeichen und Ähnliches, von denen einige noch nicht endgültig interpretiert werden konnten.
Auf der anderen Seite handelt es sich um persönliche Vermerke während der Visiten. Manchmal sind sie so kurz, dass man den Sinn nicht immer genau verstehen kann (schließlich hatte Hahnemann ja den Patienten vor sich und hielt es so nicht für nötig, für ihn schon Bekanntes oder Eindeutiges zu notieren). 
Hinzu kommt, dass Hahnemann getreu dem Paragraphen 84 im Organon:
(D)er Arzt (...) schreibt alles genau mit den nämlichen Ausdrücken auf, deren der Kranke und die Angehörigen sich bedienen, wirklich die Worte der Patienten, teilweise in Umgangssprache, vermerkt. Bei der Übersetzung der Zitate aus den französischen nicht transkribierten Journalen, wobei der französische Text hinzugefügt wird, habe ich das gleiche Kriterium wie Arno Michalowski angewendet und mich so streng wie möglich an den originalen Wortlaut gehalten. Die Zitate aus den deutschen nicht transkribierten Journalen sind wortgetreu wiedergegeben und entsprechen deshalb nicht der heutigen Rechtschreibung. Ich habe auch keinen Versuch einer Auslegung der nicht ganz eindeutigen Sätze im Original unternommen, damit der Leser, die Dinge so lesen kann, wie sie im Original stehen. 
Um dieses Buch schreiben zu können, hatte ich wertvolle Hilfe von Prof. Dr. Martin Dinges und Fr. Maribel Pluma, die das spanische Manuskript gelesen haben und die mich mit ihren sachverständigen Beiträgen außerordentlich unterstützt haben. Bei meiner Schwester, Fr. Gabriele Sost, darf ich mich für die deutsche Übersetzung, und bei Frau Marion Baschin für die sprachliche Korrektur des Manuskripts herzlich bedanken. Mein Dank geht auch an die Mitarbiterinen des IGM, Fr. Sandra Dölker und Fr. Steffi Berg, die mir regelmäßig die von mir geforderten Dokumente zu kommen ließen. Auch Frau Maria Frühwald aus dem KVC Verlag muss erwähnt werden, da sie sich aktiv für die letzten Korrekturen und das Layout der deutschen Ausgabe eingesetzt hat. 
Last but not least bedanke ich mich herzlichst bei meinem Ehemann, Javier, der das Layout und die Korrektur des spanischen Manuskripts wie die Veröffentlichung vorgenommen hat. Meinen Kindern und meiner Enkelin Anna Valentina danke ich für ihre Geduld, wann immer ich mich ihnen nicht habe widmen können. Meine Mutter möchte ich für die köstlichen Gerichte loben, die verhindert haben, dass wir während der Niederschrift dieses Buches verhungert sind. Ihnen allen vielen Dank.

 

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