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Kastner Raimund Friedrich: 
Bönninghausens Repertorium Universale

Artikelnr.: 00001c
Zustand: Buchpreis gebunden
 390,00

Der Autor und Herausgeber schreibt:
Systematisch-Alphabetisches Repertorium der antipsorischen, antisyphilitischen und antisykotischen Arzneien, Teil 1;
Systematisch-Alphabetisches Repertorium der (sogenannten) nicht-antipsorischen Arzneien Teil 2

Das vorliegende Werk ist das erste Repertorium in der Homöopathie in gedruckter Form. Bönninghausen hatte die (damals) 125 Arzneien ausgewählt, mit ihren Prüfungssymptomen untereinander verglichen und nach ihren Charakteristika geordnet. So wurde das "Arzneimittelbild" zart zisiliert und "ohne Substanzverlust" "transportiert'" und nach seiner "Logistik" zerlegt.

Die homöopathischen Kollegen empfanden dies damals als gigantische Arbeitshilfe, die übrigens bis heute weltweit (!) Vorbildcharakter zeigt, sich aber trotzdem von nachfolgenden 'Werken anderer Homöopathen in der "Qualität" unterscheidet. 

Enthalten waren Hahnemanns Werke RA und CK, sowie zeitgleich veröffentlichte Arzneiprüfungen Anderer und seine ergänzenden Kommentare und Praxiserfahrungen. Dadurch wurde u.a. die Arbeits- und Vorgehensweise Bönninghausens ersichtlich und nachvollziehbar, was auch für eigene Arbeitsmethoden beachtet werden kann.
Bisher von vielen Schriftstellern unbeachtet ist die Tatsache, dass Bönninghausen alle Symptome aus Hahnemanns Chronischen Krankeheiten (CKH 1) für seine Symptom-Rubriken übernommen hat und dadurch viele diesbezüglichen Zweifler widerlegt. Ich habe dies durch einen blauen Punkt im Text markiert.

Vor dem Hintergrund der von Hahnemann entwickelten Miasmenlehre, die auch heute noch nicht von allen verstanden und deshalb mißachtet wird, atmet auch diese Arbeit Bönninghausens und Hahnemanns Genialität, wie ich in diesen Schriften herausgefunden habe. 

Die scharfsinnigen Kommentare C. v. Bönninghausen in den 'Aphorismen des Hippokrates nebst den Glossen eines Homöopathen' wurden als authentische Texte in das vorliegende Repertorium integriert. Einmalig dabei ist, dass sich diese Ausarbeitungen von Bönninghausen ein Leben lang in seiner eigenen Praxis bewährten und stets erweitert wurden; somit entsteht ein Werk, wie es im Deutschen heißt "aus einem Guss" und "erster Hand".
Neidlos galt der "Lieblingsschüler Hahnemanns" als der bedeutendste Homöopath der damaligen Zeit.

Die Homöopathie im Ähnlichkeitsgesetz einerseits, die Hahnemannsche Potenzierung in der Arzneibereitung und die Materia medica homoeopathica anderseits, bestätigen unveränderliche kosmische Gesetze und wir betrachten deshalb die Homöopathie als Chronik des menschlichen Stoffwechsels, die sich uns "endlich" in vorliegender Arbeit durch die Symptomatik am gesunden Menschen "selbstredend" authentisch mitteilt und die jetzt für die stimmige, ähnliche Symptomatik beim erkrankten Menschen als Simillimum zur Verfügung steht.

Heilpraktiken, wie die Homöopathie, erfreuen sich bei Ärzten, Heilpraktikern, gebildeten Laien - und Patienten einer im Abendland noch nie dagewesenen Beliebtheit als Möglichkeit, kranke Menschen zu behandeln und zu heilen.
Wer bei einer Erkrankung die Gunst hatte, sich von einem Heilkünstler homöopathisch behandeln zu lassen, wird aufgrund dieser Tatsache gesunden.

Clemens Maria Franz von Bönninghausen (1785-1864) schuf 1832 das erste praktikable Repertorium. Neben Samuel Hahnemann (1755-1843), Constantin Hering (1800-1832) zählt Clemens Maria Franz von Bönninghausen (1785-1864) zum Triumvirat der Homöopathiegeschichte; gleichwohl wird er auch aufgrund seiner Leistung als Lieblingsschüler von Samuel Hahnemann bezeichnet und geschätzt.
Das vorliegende Repertorium von Bönninghausen erschien bereits 1832 in Münster. - Gemeint ist das zweiteilige Werk: Systematisch-alphabetisches Repertorium der antipsorischen, antisyphilitischen und antisykotischen Arzneien.
Teil 1. Aufl. Münster 1833 (1832), dem der zweite Teil 1835 folgte, der die (sogenannten) nicht-antipsorischen Arzneien enthielt.
Der homöopathische Arzt Dr. Rummel machte 1834 auf das Repertorium von Bönninghausen aufmerksam. Diesem Repertorium verdanken wir die Einführung der Gradeinteilung und die Ermittlung der Arzneibeziehungen.
Seine Methode der Straffung der Symptomenerhebung, einschließlich der Fallanalyse mit Bezug auf Haupt- und Nebensymptome, sowie seine konkreten Angaben zum systematischen Gebrauch von Zwischenmitteln prägen die homöopathische Praxis bis heute entscheidend.

Hahnemanns Zustimmung
Überaus wichtig ist, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass dieses Werk mit Zustimmung S. Hahnemanns entstand, weil es auch seinen Erfahrungen und Vorstellungen entsprach und er schon nach Erscheinen des 1. Teils Bönninghausen sein Lob dafür aussprach.
Auch später geht er immer wieder auf dieses Werk ein, und wir erfahren schon 1840, dass Hahnemann selbst auf die Zusammenlegung beider Repertorien drängte, da er diese beiden Werke hoch schätzte.
So schrieb er an Bönninghausen:
"Ich wünschte sehr Ihr Repertorium, ohne Unterscheidung der Antipsorischen von den anderen in Einem Bande dereinst zu sehen! obleich es auch in der bisherigen Form sehr dienlich war."
"Ich bitte nochmals, wenn es möglich sein wird, die beiden Bändchen Ihres Repertoriums vereint herauszugeben."

Das vorliegende Werk "Bönninghausens Repertorium Universale" erfüllt den Wunsch Hahnemanns.

Es wurden nicht nur die beiden Repertorien zusammengefasst, sondern durch weitere von Bönninghausen nachträglich erschienene Werke chronologisch ergänzt, bewertet und bis zu seinem Tod 1864 bestätigt, ebenso seine Materia Medica homeopathica, die er in 'Versuch über die Verwandtschaften der homöopathischen Arzneien nebst einer abgekürzten Übersicht ihrer 'Eigenthümlichkeiten und Hauptwirkunghen' 1838 (VHA) dargestellt hat.
In diesen beiden Werken sind zusätzlich Quellen eingeflossen, die an den Siglen erkennbar sind und die außerdem zur Kommentierung und Kontrolle zu verwenden sind.
So wird außerdem gewährt, dass dem Benutzer sowohl sämtliche Texte zur Verfügung stehen, Bönninghausen spricht sogar von einer 'Physiognomik der Arznei', als auch einem diesbezüglichen authentischem Repertorium, quasi als Rückseite der Medaille.

Es erfüllt mich mit Dank, dass mir all diese Quellen nach 30 jähriger Arbeit zur Verfügung standen und ich das vorliegende komplette Werk zum Dienste der Heilkunst vollenden konnte.
Heppenheim, Sommer 2018 - Raimund Kastner

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